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Bautrocknungs-Ratgeber

Wie lange dauert eine technische Bauaustrocknung?
Die Trocknungsdauer liegt bei einem Neubau bei ca. drei bis vier Wochen. Hierbei ist es Abhängig von der während der Bauphase eingebrachte Feuche, der Gesamtgröße des Objektes, der Temperatur und der Anzahl der eingesetzten Entfeuchtungsgeräten.


Oftmals stellt man die Frage... Wieviel kostet eigentlich die Neubautrocknung??


Die Kosten für eine Trocknung sollten dabei aber nicht im Vordergrund stehen. Diese sind erheblich geringer als der Schaden, die viel zu hohen Energiekosten und die gesundheitlichen Probleme, welche durch einen feuchten Baukörper entstehen können.


Kann man nicht einfach durch heizen und lüften trocknen?
„Früher kannte doch auch niemand einen Bautrockner!“ Dieses Argument kann man schnell mit folgender Frage entkräften: Wie lange war früher die Bauzeit und wann wurde eingezogen? In der Vergangenheit war bauen ein langwieriger Prozess und dauerte Monate wenn nicht sogar Jahre. Der Baukörper hatte also damals die Möglichkeit, über mehrere Winter trocken zu frieren. Ein Leitsatz der Bauherren des anfänglichen 19. Jahrhunderts war auch: „Lasse im ersten Jahr Deinen Feind, im zweiten Jahr Deinen Freund im Haus wohnen und im dritten Jahr ziehe selber ein. Dies machte man, da ein feuchtes Wohnumfeld Rheuma und Gliederschmerzen förderte.


Heute hingegen wird innerhalb weniger Wochen ein Haus errichtet und dann auch sofort genutzt. Der Baukörper hat in dieser kurzen Zeit nicht die Möglichkeit, die eingebrachte Feuchtigkeit auszudunsten.


Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten seinen Neubau zu trocknen.

 

Lüften

Natürlich ist es theoretisch möglich, einen Bau durch Stoßlüften zu trocknen. Dies ist jedoch nur über einen sehr langen Zeitraum möglich. Hierbei muss die Luftfeuchte im Außenbereich immer niedriger als im Neubau sein und am Ende sogar bei ca. 35 % r.F. liegen. Diese Bedingungen einzuhalten ist in der Praxis unmöglich und würde Jahre dauern.

 

Heizen und Lüften

Erwärmte Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Man könnte also seinen Rohbau ständig aufheizen und hierbei die Luftfeuchtigkeit beobachten. Sobald sich die Luft wieder mit Feuchtigkeit gesättigt hat, kann man diese durch Stoßlüften / Querlüften nach außen abführen. Dies würde aber wiederum monatelang dauern und hätte mehrere, folgende Nachteile.

 

  • Durch das aufheizen entstehen hohe Energiekosten, welche direkt wieder ins Freie geleitet werden.
  • Die Luftfeuchte muss ständig überwacht werden und Sie müssen dann zum richtigen Zeitpunkt lüften.
  • Durch die extreme Luftfeuchteschwankung kann der Baukörper nachhaltig geschädigt werden.

 

Technische Bauaustrocknung mit Kondenstrocknern / Luftentfeuchtern bzw. den sogenannten Bautrocknern.


Dies ist mit Abstand die effizienteste Methode, bei der die Energiekosten überschaubar bleiben und in Relation zum Nutzen stehen. Die Trocknung findet in kürzester Zeit statt.


Warum muss der Neubau getrocknet werden?
Egal ob die Bodenplatte, der Estrich oder der Putz... Alles wird mit Wasser gebraut. Zudem steht der Baukörper den größten Teil der Bauphase offen und ist der Witterung ausgesetzt. Der Rohbau saugt sich wie ein Schwamm voller Wasser. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus befinden sich nach der Fertigstellung ca. 1.500 bis 2.500 Liter überflüssige Restfeuchte. Die Gebäudehülle wird heutzutage auch immer dichter und energieeffizienter gebaut. Dies hat aber auch zur Folge, dass die überschüssige Restfeucht nicht natürlich abgegeben werden kann.


Wollen Sie den Wert eines Energie sparenden und gut isoliertem Haus erhalten und Schäden vermeiden, sollten Sie sich für eine technische Austrocknung entscheiden.


Wenn nicht hat dies substantielle Auswirkung auf den Bau und deren Bewohner.

  • In den ersten zwei bis drei Jahren liegen die Heizkosten ca. 200 % bis 300 % über denen eines getrockneten Hauses
  • Erhöhte Gefahr der Schimmelbildung. Kostenintensive Sanierung oder sogar Rückbau könnten nötig sein.
  • Gesundheitliche Probleme wie Rheuma oder Gliederschmerzen könnten auch eine Folge sein.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Trocknung?
Im Normalfall wird die Trocknung nach dem verputzen der Wände und dem Einbringen des Estrich durchgeführt.


Dies sollte man auch auf jeden Fall auch mit dem Estrichleger absprechen, da der Estrich bereits abgebunden sein muss. Es gibt verschiedene Estricharten ( Zementestrich, Anhydrit- / Calciumsulfatestrich ), welche auch verschiedene Abbindedauern haben.


Wieviel Geräte? Welche Bautrockner sind am besten geeignet??
Viel hilft nicht immer viel! Die Leistung der Entfeuchter und die Anzahl der Geräte muss auf den Baukörper abgestimmt sein. Es kann eine Übertrocknung bei einer zu hohen Trocknungsleistung stattfinden. Rissbildung in den Materialien bzw. eine Schüsselung des Estrich könnten die Folge sein.


Welche Temperatur ist gut bei einer Trocknung?
Je wärmer desto besser, da die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zu hoch darf diese aber auch nicht sein, da sonst die Geräte nicht mehr optimal arbeiten können. Eine optimale Trocknungstemperatur liegt bei 22°C.


Wie kann ich während der Trocknung den Neubau heizen?
Im besten Fall läuft wahrend der Trocknung schon die Zentralheizung oder Ihre Fussbodenheizung wird schon hochgefahren.Wenn dies noch nicht vorhanden sein sollte, können Sie mit mobilen Heizgeräten für die richtige Temperatur sorgen. Es sollten Elektroheizer aufgestellt werden. Diese Heizer können schnell, einfach und zuverlässig eingesetzt werden. Es ist lediglich ein Stromanschluss in entsprechender Leistung bereit gestellt werden.


Keinesfalls sollten Sie Öl- oder Gasbefeuerte Heizer verwendet werden. Diese sind generell NICHT zur Bautrocknung geeignet, da bei der Verbrennung von einem Liter Gas / Öl ca. 1,6 Liter Wasserdampf erzeugt wird. Dies ist kontraproduktiv zur Luftentfeuchtung.


Ventilation zur Unterstützung einer Trocknung?!
Neben der Temperatur spielt auch die Luftzirkulation eine große Rolle bei der Neubautrocknung. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Trocknung ca. 30 Prozent schneller geht, wenn man einen Bautrockner in Kombination mit einem Ventilator einsetzt.